In meinem Artikel geht es um das chinesische Schulsystem von 1980 bis heute. Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich aus China komme. Dafür habe ich meine Mutter, Lea Ke, interviewt.
Schulalltag
In China beginnt die Schule zweimal pro Woche besonders früh – mit der sogenannten «Frühschule». Diese startet bereits um 6.00 Uhr morgens und dauert eine Stunde. Danach beginnt der normale Unterricht um 7.00 Uhr und dauert bis 11.00 Uhr.
Am Nachmittag beginnt der Unterricht um 14.00 Uhr und endet um 17.00 Uhr.
Zwischen Morgen- und Nachmittagsunterricht gibt es eine dreistündige Mittagspause. In dieser Zeit dürfen die Schüler*innen auch einen Mittagsschlaf machen.
Beim Wechsel zwischen den Fächern haben die Lernenden jeweils 15 Minuten Zeit, um das Klassenzimmer zu wechseln. Eine Unterrichtsstunde dauert 45 Minuten.
Fächer
Die wichtigsten Fächer sind:
- Mathematik
- Chinesisch
- Zeichnen
- Sport
- Musik
- Naturwissenschaften
- Politik
In der Regel hat man pro Tag ein bis zwei Lektionen pro Fach
Besondere Rituale

Am Montagmorgen singen alle gemeinsam die Nationalhymne und die chinesische Flagge wird gehisst. Ausserdem gibt es jeden Wochentag «Morgensport», der meist um 8.30 Uhr beginnt und etwa 30 Minuten dauert. Manchmal findet er auch später im Laufe des Tages statt.
Hausaufgaben
Von Montag bis Freitag gibt es in jedem Fach Hausaufgaben. Am Wochenende ist die Menge doppelt so gross. In den Ferien erhalten die Schüler*inenn in jedem Fach ein ganzes Heft voller Aufgaben.
Das Schulsystem
Das heutige Schulsystem wurde in den 1980er-Jahren eingeführt und besteht grundsätzlich noch immer. Allerdings hat sich vieles verändert. Heute nutzt man vermehrt digitale Mittel wie Apps für Hausaufgaben oder Elterngruppen. Die Elterngruppen werden von Eltern organisiert, die Informationen von den Lehrpersonen weitergeben – zum Beispiel zu Ausflügen oder Tests.
Klassengrösse und Leistungsniveaus
In den 1980er-Jahren waren bis zu 60 Kinder in einer Klasse. Heute sind es durchschnittlich 30. Damals gab es je nach Leistungsniveau verschiedene Klassen – ähnlich wie die Sek A und Sek B in der Schweiz, aber klarer getrennt. Heute werden alle gemeinsam unterrichtet – es gibt keine Aufteilung mehr in stärkere oder schwächere Klassen.
Tests
Früher wurden Tests auch gemeinsam mit verschiedenen Leistungsstufen in einem Klassenzimmer geschrieben. Die Aufgaben waren unterschiedlich, damit niemand abschreiben konnte. Man hatte ein bis zwei Tests pro Woche – ohne Ankündigung. Das bedeutete, man musste immer vorbereitet sein. Heute ist das anders: Tests werden im Voraus angekündigt, und es gibt keine Trennung mehr in starke oder schwache Klassen. Im Schnitt gibt es heute ebenfalls ein bis zwei Tests pro Woche.
Mittagessen
In den 1980er-Jahren gab es eine grosse Kantine mit vielen Tischen und Stühlen. Viele Schüler*innen brachten ihr Mittagessen von zuhause mit und wärmten es in der Kantine auf. Manche gingen auch mit Freund*innen in Restaurants essen oder nach Hause. Heute haben die Schulen grosse Buffets mit Suppen, Reis, Nudeln, Gemüse, Fleisch, Getränken und vielem mehr. Das Essen wird mit einer Art Guthabenkarte bezahlt, die monatlich aufgeladen wird. Trotzdem gehen viele auch heute noch mit ihren Freund*innen ausserhalb der Schule essen.
Noten
In China werden die Noten von 1 bis 100 bewertet.
- Unter 60 Punkte gilt als ungenügend.
- Ab 60 Punkten ist man „genügend“.
- 100 Punkte entsprechen einer sehr guten Leistung.
Nach einem Test muss man das Ergebnis nach Hause bringen und von den Eltern unterschreiben lassen.
Fazit
Das chinesische Schulsystem ist streng, strukturiert und leistungsorientiert. Es hat sich seit den 1980er-Jahren stark verändert – vor allem durch die Digitalisierung und die Aufhebung der Leistungsniveaus. Trotzdem bleibt die Erwartungshaltung an die Schüler*innen hoch.





Was für ein spannender Einblick in das chinesische Schulsystem. Da würde ich aber lieber nicht in die Schule gehen.
Liebe Aylina
Ich finde dieser Thema sehr interessant und cool
lieber Grüsse
Gavin
Ich konnte mir einen unglaublichen Einblick in das chinesische Schulsystem verschaffen. Sehr informativ und spannend.
Mega spannend