In den 1970er und 1980er Jahren war die Kriminalität in Mailand von dramatischen Veränderungen geprägt, insbesondere durch die Zunahme der organisierten Kriminalität.
In diesem Artikel wird die Karriere meines Opas erzählt.
Mein Grossvater hat mehr als 30 Jahre als Carabiniere gearbeitet und dabei unzählige Erfahrungen gemacht. Alle Informationen in diesem Text stammen aus einem Interview mit meinem Opa.
Das Interview
Warum gab es in Mailand so viel Kriminalität in den 70er und 80er Jahren?
Die organisierte Kriminalität wurde in dieser Zeit besonders aktiv. Die Vallanzasca-Bande war für viele gewalttätige Verbrechen verantwortlich.
Die Bande verübte grausame Tötungen und Mafia-Exekutionen, die das öffentliche Leben stark beeinflussten.
Ein Beispiel für den Schrecken dieser Zeit: Der Mord im Barone-Quartier im Jahr 1980
Ein besonders erschütterndes Beispiel war der Mord im März 1980 im Barone-Quartier. Hier traf sich die Vallanzasca-Bande mit französischen Kriminellen aus Marseille in einem Restaurant. Sie töteten sieben Menschen während des Essens, und auch ein Polizist, der den Tatort betrat, wurde ermordet
Wie funktioniert die Polizeiarbeit bei einem Mord?
Bei einem Mordereignis wird die Einsatzzentrale alarmiert, die dann umgehend die zuständigen Einsatzkräfte in das betroffene Gebiet schickt.
Die erste Aufgabe besteht darin, den Tatort zu sichern und festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Mord handelt.
Wurde eine Waffe verwendet? Gibt es Hinweise auf die Täter? Diese ersten Ermittlungen sind entscheidend, um den Fall weiter zu untersuchen und die Opfer zu identifizieren.
Was passiert nach der Ankunft der Carabinieri am Tatort?
Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte beginnt eine gründliche Untersuchung des Tatorts. Zuerst wird festgestellt, wer verletzt oder tot ist und ob es Dokumente oder andere Identifikationsmerkmale gibt.
Dann folgt eine detaillierte Untersuchung des Umfelds. Wurden Waffen hinterlassen? Gibt es Spuren, die auf die Täter hinweisen könnten?
Auch die Identifikation der Opfer erfolgt durch Fotos und Dokumentation. Früher nutzte man vor allem langsame Methoden – heute gehören DNA-Analysen und moderne Forensik zum Standard.
Welche Fahrzeuge wurden für diese Einsätze genutzt?
In Notfällen, etwa bei Morden oder anderen schweren Verbrechen, wurden schnelle Fahrzeuge wie der Alfa Romeo Alfetta eingesetzt.
Diese waren sowohl für Ermittlungen als auch für Rettungsaktionen von Bedeutung. Die Polizei verfügte über ein gut koordiniertes System, um schnell reagieren und Verletzte transportieren zu können.
Wie hat sich die Polizeiarbeit im Laufe der Jahre verändert?
Nicht nur die Arbeit, sondern auch die Ausbildung hat sich verändert – heute liegt der Fokus auf wissenschaftlichen Methoden und moderner Technik, die den Ermittlungsprozess dominieren.
Früher nutzte man vor allem empirische Ansätze, heute spielen DNA-Analysen und genaue Datensammlungen eine zentrale Rolle.
Welche Veränderungen gab es in den Ermittlungsprozessen?
Die Arbeit der Carabinieri in Mailand hat sich im Laufe der Jahre stark verändert.
Die Einführung moderner forensischer Technologien und Datenbanken hat die Ermittlungen effizienter gemacht.
Früher musste man häufig auf ungenaue Methoden zurückgreifen – heute bevorzugt man eine wissenschaftliche Herangehensweise.
Welche Herausforderungen gab es bei der Verbrechensbekämpfung?
Trotz aller Bemühungen gab es viele Herausforderungen. Die Kriminellen waren gut organisiert, und die Polizei musste ihre Strategien ständig anpassen, um ihnen einen Schritt voraus zu sein.
Und was hat sich geändert, seitdem du Carabiniere geworden bist? War die Veränderung positiv oder negativ?
Sicherlich positiv. Ich habe meine Karriere als einfacher Carabiniere begonnen.
Nach fast sechs Jahren wurde ich ausgewählt, die Schule für Unteroffiziere zu besuchen, die zwei Jahre dauert. Diese Schule befindet sich in Velletri, in der Nähe von Rom. Dort werden Polizisten zu Unteroffizieren ausgebildet.
Sie studieren Themen rund um Polizei, Sicherheit, Militärpolizei und die Regeln des Staates. Im ersten Jahr liegt der Schwerpunkt auf militärischer Ausbildung.
Das zweite Jahr findet in Florenz statt und konzentriert sich auf theoretischen Unterricht: Strafrecht, Strafprozessrecht, öffentliches und privates Recht, die Strassenverkehrsordnung und wie man eine Polizeistation führt – all das musste man auswendig lernen.
Nachdem mein Grossvater Stabsunteroffizier wurde, erlangte er die Qualifikation als Offizier der Rechtsschutzpolizei. Sie war für Ermittlungen, Informationsbeschaffung und die Sicherheit des Landes verantwortlich.
Warum hast du dich für den Beruf des Carabiniere entschieden?
Ich habe mich für den Beruf des Carabiniere wegen des Militärdienstes und des Verantwortungsbewusstseins entschieden, das mit diesem Beruf verbunden ist.
Der Dienst in den 70er und 80er Jahren war herausfordernd, aber auch ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die wachsende Kriminalität in Mailand.
Danksagung
Ich möchte meinem Grossvater für seine Offenheit und seinen Wunsch, Geschichten zu erzählen, danken. Ich möchte betonen, dass alle Inhalte direkt von ihm stammen und auf seinem echten Leben beruhen.

Nei secoli fedele – über Jahrhunderte hinweg treu






Wow, was für ein spannender Artikel! Super geschrieben und sehr informativ, danke 🙂
Es war sehr spannend. Ich fande das der Text sehr spannend geschrieben ist. Der Text ist nicht langweilig.
Ich habe etwas neues gelernt und finde die Geschichte von deiner Grossvater sehr spannend.
Ich fand den Text echt spannend. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie gefährlich die Arbeit als Carabiniere damals war. Die Geschichte mit dem Mord im Barone-Quartier war krass das zeigt, wie ernst die Lage in Mailand war. Cool fand ich auch, dass dein Großvater alles aus seiner Sicht erzählt. Es wirkt ehrlich und persönlich. Der Vergleich zwischen früher und heute war auch interessant. Insgesamt ein sehr starker Text!
Der text ist sehr informativ und interessant
Sehr spannendes Thema 👍🏻