Erinnerung an den Kosovokrieg

Ausgabe 50

Eine Erinnerung an den Krieg im Kosovo.

A. T.

Ich erzähle euch, wie mein Vater den Krieg im Kosovo erlebt hat. Um den Bericht spannender wirken zu lassen, werde ich ihn in der Ich-Form erzählen. Die wahre Geschichte stammt von meinem Vater. Ich habe dieses Thema gewählt, weil mein Vater mir immer davon erzählte, als ich ein Kind war, und deswegen ist mir die Geschichte auch im Herzen geblieben.

Ein ganz normaler Tag

Es war ein ganz normaler Tag, und ich musste zur Schule gehen. Als ich gerade losgegangen war, hielten mich drei albanische Soldaten davon ab und sagten, ich solle zu Hause bleiben, weil das Wetter nicht gut sei, was natürlich gelogen war. Leider konnte ich nicht zur Schule gehen, und ich fragte meine Mutter, was der wirkliche Grund war. Sie erzählte mir dann alles. Ich war sehr schockiert und fragte mich, warum es zu dem Krieg kam.

Wie alles begann

Der Krieg begann im Jahr 1998, als ich zwölf Jahre alt war. Ich war noch jung und nicht darauf vorbereitet. Der Krieg begann, weil es zu einem Konflikt zwischen vielen politischen Parteien und zur Uneinigkeit im albanischen Volk kam. Die serbischen Soldaten haben vieles in unserer Gegend zerstört, auch unser Haus und unser Auto. Unser Eigentum wurde uns weggenommen. Es war sehr schlimm damals. Ich hatte sehr grosse Angst vor Waffen und Granaten, und ich konnte in der Nacht nicht schlafen, weil ich mich in der Dunkelheit nicht sicher fühlte und die Schüsse hörte.

Flucht

Ab dem Tag, an dem die ersten Granaten fielen, wusste ich, dass der Krieg offiziell begonnen hatte. Unser Dorf wurde angegriffen, und wir mussten fliehen, ohne Kleider, ohne Essen, ohne nichts. Wir versteckten uns in einem mysteriösen Wald, und meine Schwestern bekamen Angst. Also musste ich sie beruhigen. Als es Abend wurde und ich richtig hungrig war, gab es im Wald nichts zu essen. Mein grosser Bruder und ich gingen auf die Jagd. Mit viel Glück konnten wir einige Fische fangen und unseren Hunger stillen. Am nächsten Morgen gingen wir weiter und trafen weitere Menschen, die auch geflohen waren. So ging es mehrere Tage. Irgendwann blieben wir in einer Stadt namens Prizren.

Liebe meines Lebens

Nachdem sich der Krieg nach mehreren Jahren gelegt hatte, fand ich die Liebe meines Lebens. Sie war in ihrer Heimatstadt in die Ferien gekommen, lebte aber in der Schweiz. Deswegen kam ich bald darauf in die Schweiz, und seit dem Ende des Krieges im Jahr 1999 lebe ich hier mit ihr. Wir haben inzwischen eine Familie gegründet, und ich arbeite seit meinem 23. Lebensjahr hier als Dachdecker. Den Beruf habe ich ausgewählt, weil ich gerne Sicherheit gebe und hoffe, dass ein solches Erlebnis wie in meinem Heimatland sich nicht auch hier abspielt.

Erinnerungen von dem Dorf meines Vaters

Wir gehen in unser Heimatland nur noch in den Ferien, das heisst 1-2 Mal im Jahr. Ich war letztes Jahr in dem Dorf, in dem mein Vater gelebt hat, und man sieht noch die kaputten Häuser und Spuren. Es ist traurig, wie viel verloren gegangen ist. Und die Erinnerungen gingen durch den Kopf meines Vaters, als wir dort waren. Mein Vater erzählte mir von seiner Kindheit und von den Orten, die er immer besucht hat.

Fazit

Die Erzählung von meinem Vater war spannend, und es hat mich ein bisschen schockiert, was mein Vater alles durchmachen musste in seiner Kindheit. Ich finde es wichtig, dass die ganze Schule diese Geschichte kennt, weil die Menschen den Krieg nicht vergessen dürfen.

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